Es gibt ein altes französisches Lied, das den gallischen Wein sowie den Mut der gallischen Krieger auf dem Schlachtfeld rühmt. Die Existenz eines Liedes, das die Qualität des römischen Weins der Antike lobt, darf aber zu Recht bezweifelt werden. Denn auch wenn die antiken Eroberer den Galliern in vielen Bereichen, insbesondere in der Kriegskunst, überlegen waren, so übertrafen die Gallier die Römer bei den Gaumenfreuden bei weitem, was Zeitgenossen vielfach bekundeten. Denn schon damals galt offenbar die Devise: Leben wie Gott in Frankreich.
Wie in der heutigen Zeit gab es allerdings auch damals schon unterschiedliche Weinsorten, vom einfachen Tresterwein bis hin zu berühmten Weinen wie etwa dem beliebten Falerner. Die Trauben, aus denen dieser Tropfen gewonnen wurde, liessen sich an den Hängen des Vesuvs von der Sonne verwöhnen…
Geschmacklich unterschieden sich diese Getränke allerdings deutlich von unseren heutigen Weinen, denn das Wissen um die Weinbereitung und somit die Qualität der Weine wurde im Lauf der Jahrhunderte immer weiter verfeinert. Mit einem Bordeaux Wein, einem Waadtländer Wein oder auch mit heutigen italienischen Weinen konnten sich diese keinesfalls messen.
Rotweine waren im alten Rom hauptsächlich das Getränke des einfachen Volkes, der Legionäre und der Sklaven, denn sie schmeckten sauer und verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in Essig. Wohlhabende Römer hingegen eiferten den Griechen nach und bevorzugten süsse Weissweine. Doch eins hatten die unterschiedlichen römischen Weine gemeinsam. Sie alle wurden vor dem Trinken mit Wasser verdünnt. Manchmal sogar mit Meerwasser!